„Im Leben begegnet man immer wieder Menschen, die einen grundlegend verändern und zu einem neuen Menschen machen. Man kann sich ihrem Einfluss nicht entziehen“, sagt Rob Manning, früherer CEO von MFS. „Für mich war Joan [Batchelder] eine solche Person.“
Als leitende Investmentexpertin für Anleihen hatte Joan Batchelder als Führungskraft wie als Mentorin großen Einfluss darauf, wie MFS heute arbeitet. Ihr Erbe steht für Weisheit, Zielstrebigkeit, eine Kultur der Zusammenarbeit und die tiefe Überzeugung, dass man langfristig denken muss.
Bevor Batchelder 1978 zu MFS kam, war ihre Karriere in einer männerdominierten Branche alles andere als einfach. Als junge Frau war sie in den 1960er-Jahren Anleihenanalystin bei Keystone Investments. Wenn in den Bostoner Herrenclubs geschäftliche Besprechungen stattfanden, kam sie oft nur durch den Hintereingang hinein. Einmal wurde ihr die Teilnahme an einem Analystentreffen in New York schlichtweg untersagt.1 Der Researchdirektor ihres früheren Arbeitgebers hat einmal zugegeben, dass er sie nur deshalb als erste Anleihenanalystin überhaupt eingestellt hat, weil „Frauen billiger sind“.2
Aber solche Hindernisse haben Joan Batchelder nie beirrt. Wenn überhaupt, haben sie sie motiviert, noch mehr zu tun und noch härter zu arbeiten. Sie kämpfte aktiv gegen die weitverbreiteten Vorurteile, die Frauen Führungspositionen in der Finanzbranche verwehrten. Batchelder hielt Anleihen für „ein hervorragendes Betätigungsfeld für Frauen, weil die Ergebnisse messbar sind“.3
Als Managerin des neuen High-Yield-Fonds von MFS, des Massachusetts Financial High Income Trust, stand ihre Bürotür stets für alle offen – für weibliche Beschäftigte, junge Mitarbeiter und alle anderen Kollegen. Unser früherer Chefstratege James Swanson sagte einmal: „Batchelder war einfach intelligenter als alle anderen. Man wollte wissen, was sie über eine Sache denkt. … Ich glaube, dass sie ganz einfach durch ihre Brillanz so viel erreichte. Sie wollte die Dinge einfach durchschauen.“