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Europäische High-Yield-Anleihen: Hohe Renditen, hohe Erwartungen

Mehrere Gründe, weshalb wir europäische High-Yield-Anleihen für eine interessante Assetklasse halten: attraktive Bewertungen, solide Fundamentaldaten, günstige Markttechnik und gute Langfristperformance

AUTOREN

Benoit Anne
Managing Director Investment Solutions Group

Peter McCandless
European High Yield Analyst

Laura Homsy
European High Yield Analyst

Viele Assetklassen scheinen zurzeit teuer – europäische High-Yield-Anleihen aber nicht: Sie zählen zu den attraktivsten Anleihearten. Wegen ihrer guten Fundamentaldaten und der allmählich wieder besseren Rahmenbedingungen – einschließlich absehbarer Zinssenkungen –  sollte man unserer Ansicht nach jetzt über eine höhere Gewichtung nachdenken. Bei MFS® investieren wir in diese Assetklasse vor allem im Rahmen unserer weltweit anlegenden High-Yield-Strategie, unserer internationalen Multi-Sektor-Mandate und unserer Euro-Unternehmensanleihen-Strategie.

Europäische High-Yield-Anleihen bieten wieder attraktive Renditen: Die Indexrendite von zurzeit etwa 6,56% liegt deutlich über dem 10-Jahres-Durchschnitt von 4,53% (Abbildung 1). Das ist nicht zu unterschätzen, da die Ertragserwartungen stark von der laufenden Rendite abhängen. 

Bei Anleihen zählt der Einstiegszeitpunkt, auch bei High Yield: Wegen der attraktiven laufenden Renditen sind wir für europäische High-Yield-Anleihen optimistisch. Bei Einstiegsrenditen wie heute hat man meist viel verdient – wer zu 6,56% (±30 Basispunkte) investiert hat, erzielte auf Fünfjahressicht im Median 7,9% Ertrag p.a. mit einer Spanne von 5,49% bis 9,44% (Abbildung 2). Für höhere Erträge als in den letzten Jahren spricht auch, dass die großen Notenbanken – einschließlich der EZB – Zinssenkungen signalisieren. Bei der aktuellen Einstiegsrendite von 6,56% ist ein Einjahresertrag von 8,19% durchaus denkbar – etwa wenn sich die Spreads in den nächsten zwölf Monaten nicht ausweiten und die Staats-anleihenrenditen um 60 Basispunkte fallen. Zu diesem Ergebnis kommt man, wenn man den erwarteten Renditerückgang mit der Indexduration multipliziert (60 Bp. x 2,71 = 162,6 Bp.), was zusammen mit der laufenden Rendite von 6,56% einen Gesamtertrag von 8,19% ergibt. Zum Vergleich: In den letzten 20 Jahren verdiente man im Schnitt 6,6%.

Allerdings würden europäische High-Yield-Anleihen in einem Extremszenario – wie einem Anstieg von Spreads und Staatsanleihenrenditen um zusammen mindestens 270 Basispunkte – auf Jahressicht im Minus liegen.

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Die Spreads europäischer High-Yield-Anleihen sind noch immer attraktiv: Wie an anderen Märkten haben sich die Spreads in den letzten Wochen zwar stark verengt, doch halten wir die Bewertungen noch immer für recht attraktiv. Besonders deutlich zeigt sich das an den Breakeven-Spreads (Abbildung 4).

Die Rahmenbedingungen für europäische Titel werden besser: Alles in allem fürchten wir in nächster  Zeit keinen drastischen Anstieg der Ausfallquoten oder Probleme durch einen hohen Refinanzierungsbedarf. Die Refinanzierungsrisiken halten sich unserer Ansicht nach in Grenzen – weil die Zinsen voraussichtlich ge- senkt werden und wohl erst 2026 viele Papiere fällig werden (Abbildung 5). In den letzten Quartalen hat die  Assetklasse nach unserem Fundamentalindikator Fortschritte gemacht (Abbildung 6). Wesentlichen Anteil daran hatte der jetzt bessere Quotient aus freiem Cashflow und Schulden, aber auch die Nettoverschuldung. 

Die Rahmenbedingungen für europäische Titel werden besser: Es gibt erste Anzeichen für eine  wieder stärkere Konjunktur im Euroraum, doch halten wir eine Beinahe-Stagnation noch immer für den wahrscheinlichsten Fall. Eine schwere Rezession dürfte aber unwahrscheinlicher werden. Unser Konjunktur-indikator für Europa, der mehrere wichtige Kennzahlen zusammenfasst, ist in den letzten Monaten kräftig gestiegen. So haben die viel beachteten ZEW-Konjunkturerwartungen für den Euroraum gerade erst den höchsten Wert der letzten zwölf Monate erreicht.

Außerdem dürfte die EZB bald mit Zinssenkungen beginnen, vielleicht schon im 2. Quartal. Für euro-denominierte Wertpapiere kann das nur gut sein – und damit auch für europäische High-Yield-Anleihen.

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Europäische High-Yield-Anleihen sind gegenüber amerikanischen attraktiv: Das liegt vor allem an den recht hohen Bewertungen in den USA. Die Differenz zwischen den Breakeven-Spreads der beiden Assetklassen liegt mit zurzeit 35 Basispunkten um deutlich mehr als 1 Standardabweichung über dem Langfristdurchschnitt (Abbildung 8).

Auch währungsgesichert scheinen europäische High-Yield-Anleihen recht interessant. Für einen amerikanischen Investor, der währungsgesichert im Euroraum investieren möchte, sind 8,04% Rendite möglich, also wesentlich mehr als in den USA – und das, obwohl die Duration im Euroraum kürzer ist (Abbildung 9).

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Langfristig haben sich europäische High-Yield-Anleihen besser entwickelt als US-Titel: Das gilt über drei, fünf, zehn und 20 Jahre. Dabei waren High-Yield-Anleihen aus Europa und den USA ähnlich volatil. Die volatilitätsbereinigten Renditen waren im Euroraum also kontinuierlich höher (Abbildung 10). .

Abbildung 10: Vergangenheitserträge europäischer und amerikanischer High-Yield-Anleihen (in US-Dollar)

  3 Jahre 5 Jahre 10 Jahre 20 Jahre

Europa (abgesichert in US-Dollar)

Ertrag

Volatilität

 

2,88%

7,34%

 

5,09%

9,23%

 

5,33%

7,12%

 

7,87%

9,77%

Volatilitätsbereinigter Ertrag 0,39 0,55 0,75 0,81

USA

Ertrag

Volatilität

 

1,72%

8,36%

 

4,08%

9,35%

 

4,30%

7,59%

 

6,49%

9,11%

Volatilitätsbereinigter Ertrag 0,21 0,44 0,57 0,71

Quelle: Bloomberg. Europa (abgesichert in US-Dollar) = ICE BofA European Currency High Yield Index (HP00), Gesamtertrag, abgesichert in US-Dollar. USA = Bloomberg US High Yield Total Return Index. Volatilität = annualisierte Volatilität der Monats-erträge. Volatilitätsbereinigter Ertrag = Ertrag/Volatilität. Auf Basis von Monatsdaten bis Januar 2024. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für künftige Erträge. Man kann nicht direkt in einen Index investieren.

Auch im Vergleich zu europäischen Aktien ist die Langfristperformance europäischer High-Yield-Anleihen attraktiv, obwohl sie zuletzt hinter ihnen zurückblieben. In den letzten 20 Jahren waren die Erträge europäischer High-Yield-Anleihen ähnlich hoch wie die europäischer Aktien, aber bei weniger Volatilität (Abbildung 11).

Abbildung 11: Vergangenheitserträge europäischer High-Yield-Anleihen und Aktien

  3 Jahre 5 Jahre 10 Jahre 20 Jahre

Europäische High-Yield-Anleihen

Ertrag

Volatilität

 

1,01%

7,37%

 

2,82%

9,22%

 

3,52%

7,14%

 

6,62%

9,93%

Volatilitätsbereinigter Ertrag 0,14 0,31 0,49 0,67

Europäische Aktien

Ertrag

Volatilität

 

9,88%

13,97%

 

8,89%

15,88%

 

7,14%

14,08%

 

7,05%

14,28%

Volatilitätsbereinigter Ertrag 0,71 0,56 0,51 0,49

Quelle: Bloomberg. Europäische High-Yield-Anleihen = Gesamtertrag des ICE BofA European Currency High Yield Index (HP00). Europäische Aktien = Bruttoertrag des EuroStoxx 600 Return Index (SXXGR). Volatilität = annualisierte Volatilität der Monats-ertrDie Wäge. Volatilitätsberertentwicklung der Vereinigter Ertrgangenheit ist kag = Ertrag/Veine Garantie für künfolatilität. Auf Basis von Monatsdaten bis Ftige Erträge. Man kann nicht direbruar 2024 (Stand 16. Fekt in einen Index invest.

Die Markttechnik ist für europäische High-Yield-Anleihen ebenfalls gut: Hinzu kommt, dass das Markt-volumen seit COVID aufgrund eines geringeren Angebots geschrumpft ist (Abbildung 12). Wir glauben, dass die Markttechnik von dieser Knappheit profitiert. Außerdem ist der Markt stark nach Ländern diversifiziert, sodass die Länderrisiken handhabbar erscheinen (Abbildung 13).

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WORST CALENDAR RETURN: 2022

Alles in allem halten wir europäische High-Yield-Anleihen für eine attraktive Assetklasse, die man nicht übergehen sollte. Sie ist attraktiv bewertet und fundamental stabil, bei einer guten Markttechnik und einer ordentlichen Langfristperformance.


 

Anlagen in Schuldtitel können an Wert verlieren, wenn sich die (tatsächliche oder wahrgenommene) Kreditqualität des Emittenten, Schuldners, Kontrahenten bzw. anderer zahlungs-verantwortlicher Personen/Unternehmen verschlechtert. Wertverluste sind auch bei einer Veränderung der Konjunktur, des politischen Umfelds sowie aus emittentenspezifischen oder anderen Gründen möglich. Bestimmte Anleihenarten können auf diese Faktoren starker reagieren und sind dadurch volatiler. Hinzu kommen Zinsrisiken (steigen die Zinsen, verlieren Festzinstitel üblicherweise an Wert). Deshalb können die Anteilspreise des Fonds bei steigenden Zinsen fallen, da sich der Wert der Portfoliopositionen an die steigenden Zinsen anpasst.

Quelle: Bloomberg Index Services Limited. BLOOMBERG® ist eine Handels- und Dienstleistungsmarke von Bloomberg Finance L.P. und seinen Tochtergesellschaften (zusammen „Bloomberg“). Bloomberg oder seine Lizenzgeber besitzen alle geistigen Eigentumsrechte an den Bloomberg-Indizes. Bloomberg hat dieses Dokument weder bestätigt noch genehmigt, garantiert weder die Richtigkeit noch die Vollständigkeit irgendeiner hierin enthaltenen Information, gibt keine explizite oder implizite Garantie im Zusammenhang mit den daraus gezogenen Schlüssen und schließt im größten nach anwendbarem Recht zulässigen Umfang jedwede Haftung oder Verantwortung für Schäden aus, die im Zusammenhang mit diesen Informationen entstehen.

Die hier dargestellten Meinungen sind die der MFS Investment Solutions Group, eines Teils der Vertriebssparte von MFS. Sie können von denen der Portfoliomanager und Analysten von MFS abweichen. Die Einschätzungen können sich jederzeit ändern. Sie dienen ausschließlich Informationszwecken und dürfen nicht als Anlageberatung, Wertpapierempfehlung oder Hinweis auf beabsichtigte Transaktionen von MFS verstanden werden. 

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