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US-Zinssorgen erst einmal passé

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Investment Solutions Group

27. April bis 3. Mai 2024

Internationale Aktien legten diese Woche zu, da man jetzt doch keinen Kurswechsel der Fed mit Zinserhöhungen statt ‑senkungen mehr befürchtete. Die US-Zehnjahresrendite fiel um 17 Basispunkte auf 4,50%; das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich von 84,00 US-Dollar auf 78,75 US-Dollar. Gemessen am CBOE Volatility Index (VIX) ging die Volatilität diese Woche von 15,4 auf 13,8 zurück.

KONJUNKTUR

Überraschend schwacher US-Arbeitsmarktbericht lässt Renditen fallen

Am Freitagmorgen gingen die US-Renditen kräftig zurück. Die Märkte reagierten erleichtert, weil im April nur 175.000 neue Stellen geschaffen wurden, deutlich weniger als die erwarteten 240.000. Außerdem wurden die Zahlen für die beiden Vormonate um 22.000 nach unten korrigiert. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9%, und der Anstieg der Stundenlöhne blieb hinter den Erwartungen zurück. Obwohl zu Wochenbeginn auch über mehr offene Stellen berichtet worden war, rechnen Anleger jetzt mit nachlassendem Arbeitskräftemangel. Nach den neuen Zahlen hielten sie rasch eine zweite Zinssenkung noch in diesem Jahr für möglich, und an einer ersten Senkung im September bestand kein Zweifel mehr. Am Freitagvormittag wurde außerdem berichtet, dass der ISM-Index für den Dienstleistungssektor auf 49,4 gefallen ist, den niedrigsten Wert seit Dezember 2022.

Notenbankchef Powell hält Zinserhöhungen für unwahrscheinlich

Nach vielen hohen Inflationszahlen hatten Investoren für die Pressekonferenz nach der Offenmarktausschusssitzung am Mittwoch zwar unveränderte Leitzinsen, aber doch eine schärfere Rhetorik erwartet. Doch dann nannte Notenbankchef Powell Zinserhöhungen „unwahrscheinlich“. Er rechne weiterhin mit Zinssenkungen, wenn auch später als erwartet. Außerdem beschloss der Offenmarktausschuss, das Quantitative Tightening ab Juni stärker zu verlangsamen. Statt wie jetzt um 60 Milliarden US-Dollar soll die Bilanzsumme dann nur noch um 25 Milliarden monatlich fallen. Am Markt hatte man 30 Milliarden angenommen. Powell fügte hinzu, dass er zwar weiterhin mit einem Inflationsrückgang in diesem Jahr rechne, sich aber jetzt weniger sicher sei. In seiner offiziellen Erklärung gab der Offenmarktausschuss zu, dass der Inflationsrückgang in Richtung 2% in den letzten Monaten gestockt habe. Als Powell Zinserhöhungen am Mittwoch für unwahrscheinlich erklärte, stiegen die Kurse kräftig. Am Nachmittag fielen sie aber und gaben an diesem Tag insgesamt nach. Am Donnerstag und Freitagmorgen legten Aktien aber wieder zu.

Bank of Japan stabilisiert den Yen

Um die massive Yen-Abwertung zu stoppen, hat die Bank of Japan diese Woche gleich mehrfach interveniert. Am Montag kostete 1 US-Dollar 160,17 Yen, ein neues 34-Jahres-Tief für die japanische Währung. Weil die Notenbank im Laufe der Woche aber für fast 60 Milliarden US-Dollar Yen kaufte und der US-Arbeitsmarktbericht schwächer ausfiel als erwartet, stabilisierte sich der Wechselkurs bei 152,35. Der Yen hatte vor allem unter den im Vergleich zu den USA niedrigen japanischen Zinsen gelitten. Am Donnerstag hieß es dann, dass Steuererleichterungen für die Repatriierung von Auslandsgewinnen japanischer Unternehmen geplant seien. Die Unternehmen würden dann mehr Yen kaufen. Japan hat zwar erhebliche Dollarreserven, doch um sie zu nutzen, müsste die Notenbank einen Teil ihrer US-Staatsanleihen verkaufen. Dann könnten die US-Renditen steigen, sodass die Zinsdifferenz zwischen den beiden Ländern noch größer würde. Offensichtlich ist es schwierig, den Yen zu stabilisieren, ohne mit einer strafferen Geldpolitik die Zinsdifferenz zu den USA zu verringern.

KURZ GEFASST

Im 1. Quartal ist der amerikanische Arbeitskostenindex um 1,2% gestiegen, mehr als die erwarteten 1%. Der größte Anstieg seit einem Jahr hatte neue Inflationssorgen ausgelöst.

Die OECD hat ihre Prognose für das diesjährige Weltwirtschaftswachstum von 2,9% auf 3,1% erhöht. Sie begründete das mit einem optimistischeren Konjunkturbild für die USA, China und Indien. Für 2025 werden 3,2% Wachstum erwartet.

Wegen der guten Entwicklung der Unternehmensgewinne erwartet Goldman Sachs jetzt mehr Aktienrückkäufe in den USA. Die Investmentbank rechnet mit einem Volumen von 925 Milliarden US-Dollar, 13% mehr als im Vorjahr. Sie prognostiziert, dass die STOXX-600-Unternehmen dieses Jahr 5% ihrer Marktkapitalisierung über Dividenden und Rückkäufe an die Aktionäre ausschütten.

Im 2. Quartal will sich das US-Finanzministerium 243 Milliarden US-Dollar leihen, 41 Milliarden mehr als Ende Januar geschätzt. Für das 3. Quartal wird mit 847 Milliarden US-Dollar gerechnet. In den nächsten Tagen sollen mehr Schuldtitel versteigert werden; von Mai bis Juli soll das Auktionsvolumen dann unverändert bleiben. Ab dem 29. Mai will man zur Verbesserung der Marktliquidität ältere Staatsanleihen zurückkaufen.

Im Februar ist die kanadische Wirtschaft um 0,8% z.Vj. gewachsen, weniger als erwartet.

Diese Woche signalisierte das chinesische Politbüro neue Hilfen für den krisengeplagten Immobiliensektor sowie die Bereitschaft zu Zinssenkungen. Man suche nach Lösungen für unverkaufte Objekte und wolle mit flexiblen Maßnahmen die Wirtschaft stützen und das Kreditvolumen eindämmen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag.

Im 1. Quartal ist Taiwans Wirtschaft so stark gewachsen wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Grund waren Technologieexporte wegen der hohen Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz. Auch Südkorea berichtete diese Woche über steigende Exporte aufgrund der hohen Auslandsnachfrage nach Halbleitern und Autos.

Laut MSCI sind in den USA Büroimmobilien im Wert von mehr als 38 Milliarden US-Dollar von Zahlungsausfällen, Zwangsvollstreckungen und anderen Schwierigkeiten bedroht – so viel wie zuletzt kurz nach der internationalen Finanzkrise.

Im Februar ist der Case-Shiller US Home Price Index um 6,4% z.Vj. gestiegen.

Der Konsumklimaindex des Conference Board stürzte im April auf 97 ab. Der Märzwert war auf 103,1 herunterrevidiert worden.

US-Finanzministerin Janet Yellen warnte, dass sich die USA ernsthaft um ein niedrigeres Haushaltsdefizit bemühen müssen.

Die amerikanische Drogenbehörde hat das Verfahren begonnen, um Marihuana als eine weniger gefährliche Droge einzustufen.

Am Donnerstag setzte die Türkei den gesamten Handel mit Israel aus.

Am Dienstag verabschiedete der US-Kongress einen Gesetzesentwurf, der den Import von angereichertem Uran aus Russland verbietet. Man rechnet damit, dass Präsident Biden das Gesetz unterzeichnet.

Moody’s hat das brasilianische Länderrating von Ba2 bestätigt. Aufgrund des hohen Wirtschaftswachstums wurde der Ausblick von neutral auf positiv angehoben.

Nach der jüngsten JOLTS-Umfrage (Job Openings and Labor Turnover Survey) ist die Zahl der offenen Stellen in den USA im März auf 8,5 Millionen gefallen, den niedrigsten Wert seit drei Jahren. Der Februarwert hatte noch – nach oben korrigierte – 8,8 Millionen betragen. Die Zahl der Kündigungen durch Arbeitnehmer ging auf 2,1% zurück, so wenig wie zuletzt im August 2020. Demnach bleiben mehr Arbeitnehmer ihrem Arbeitgeber treu, statt sich um eine bessere Stelle zu bemühen. All das spricht für eine Abkühlung des Arbeitsmarktes.

Im April ist das amerikanische Verarbeitende Gewerbe laut Institute for Supply Management leicht geschrumpft. Der ISM-Index ging von 50,3 im März auf 49,2 im April zurück, der Einkaufspreisindex stieg aber auf 60,9, den höchsten Wert seit Juni 2022.

Nach einer Umfrage des Pew Research Center halten bis zu 42% der Amerikaner China für einen Feind der USA. Noch vor zwei Jahren waren es lediglich 25%.

Am Dienstag senkte Argentinien seinen Leitzins kräftig, von 60% auf 50%. Durch radikale Maßnahmen zur Senkung der Staatsausgaben könne die Inflation im April auf weniger als 10% z.Vm. fallen, meinte Staatspräsident Javier Milei diese Woche. Als Milei im Dezember sein Amt antrat, betrug der Zins noch 133%.

GEWINNMELDUNGEN

Etwa 80% der S&P-500-Unternehmen haben ihre Ergebnisse für das 1. Quartal bereits vorgelegt. Kombiniert mit Schätzungen für die übrigen etwa 20% sind die Gewinne laut FactSet um etwa 4,9% z.Vj. gestiegen. Die Umsätze legten um 4,1% z.Vj. zu. Laut Bloomberg haben etwa 80% der Unternehmen die Analystenerwartungen übertroffen.



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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research, CNBC.com.

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