31 Januar 2025
DeepSeek sorgt für Turbulenzen
Wirtschaft und Märkte aktuell
Von Michael Miranda
Strategist, Strategy and Insights Group
25. bis 31. Januar 2025
Internationale Aktien bewegten sich diese Woche insgesamt seitwärts, nachdem sie zu Wochenbeginn noch stark eingebrochen waren. Die US-Zehnjahresrendite fiel um etwa 12 Basispunkte auf 4,5%. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich um 2,51 US-Dollar auf 72,15 US-Dollar. Gemessen an Terminkontrakten auf den CBOE Volatility Index (VIX) stieg die Volatilität diese Woche von 14,85 auf 15,35. Grund waren die heftigen Kurseinbrüche von KI-Aktien zu Wochenbeginn als Reaktion auf die Ankündigung von DeepSeek.
DeepSeek löst heftige Kursschwankungen aus
Diese Woche stellte DeepSeek, ein chinesisches KI-Start-up, DeepSeek-R1 vor. Dem Vernehmen nach waren die Entwicklungskosten um etwa 95% niedriger als für vergleichbare große Sprachmodelle. Amerikanische Technologiewerte brachen daraufhin zu Wochenbeginn ein, zumal sie sehr hoch bewertet sind und hohe KI-Investitionen anstehen. Zurzeit prüfen Investoren die Behauptungen von DeepSeek und die möglichen Konsequenzen für den Markt, wenn sich die Nachrichten aus China als wahr erweisen.
Fed lässt Leitzins unverändert, andere Notenbanken senken
Die amerikanische Notenbank hat ihren Leitzins unverändert bei 4,25% bis 4,5% belassen. Der Verzicht auf eine Senkung war erwartet worden, da die US-Inflation noch immer über dem 2%-Ziel liegt und man erst einmal die weiteren wirtschaftspolitischen Maßnahmen von Präsident Trump abwarten will. Die Bank of Canada und die EZB haben ihre Leitzinsen hingegen um 25 Basispunkte auf 3% bzw. 2,75% gesenkt. Trotz der anhaltenden Inflation entschloss sich die EZB wegen der schwachen europäischen Konjunktur zu niedrigeren Zinsen. Die Bank of Canada reagierte auf die niedrigere Teuerung und die nachlassenden Inflationserwartungen.
US-BIP wächst im 4. Quartal annualisiert um 2,3%
Im 4. Quartal 2024 ist das US-BIP nur noch um 2,3% (annualisiert) gestiegen, nach 3,1% im Vorquartal. Nach wie vor sorgt vor allem der Konsum für Wachstum; der stabile Arbeitsmarkt, steigende Löhne und der Vermögenseffekt stärken weiterhin die Kauflaune. Noch immer treiben Konsum und Staatsausgaben die Konjunktur, während der Beitrag der privaten Investitionen nachlässt.
Euroraum-BIP im 4. Quartal unverändert
Die Euroraum-Wirtschaft ist im 4. Quartal kaum gewachsen; das BIP legte überraschend nur um 0,1% z.Vq. zu. Die einzelnen Länder entwickelten sich aber recht unterschiedlich. In Deutschland und Frankreich ging die Wirtschaftsleistung zurück, in Italien blieb sie unverändert, in Spanien stieg sie um 0,8%, in Portugal um 1,5%. Im Vorjahresvergleich ist das Euroraum-BIP nur um 0,9% gewachsen. Entscheidend für die schwachen Zahlen waren hohe Energiepreise, eine hohe Sparquote und die schwache Industriekonjunktur in Deutschland und Frankreich.
Die amerikanische PCE-Inflation betrug im November 0,3% z.Vm., ihre Kernrate 0,2%. Im Vorjahresvergleich stiegen der PCE-Index um 2,6% und der Kernindex um 2,8%. Die Zahlen entsprachen den Erwartungen.
Die Verkäufe neuer Immobilien sind in den USA im Dezember um 3,6% auf annualisiert 698.000 gestiegen, 6,7% mehr als im Dezember 2023. Der Median-Verkaufspreis legte trotz des wachsenden Angebots auf 427.000 US-Dollar zu.
Das amerikanische Verbrauchervertrauen ging überraschend stark von 109,5 im Dezember auf 104,1 zurück.
Der amerikanische Arbeitskostenindex (ECI) stieg um 0,9% z.Vq. und 3,8% z.Vj. Die Reallöhne haben in den letzten zwölf Monaten um 0,9% zugelegt, was zu den hohen Konsumausgaben beitrug.
Japans Arbeitslosenquote betrug im Dezember 2,4%, 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat.
Die australische Verbraucherpreisinflation betrug im Dezember 2,4% z.Vj. Die Kernrate ging auf 3,2% zurück und blieb damit unter den Erwartungen.
Bislang haben etwa 36% der S&P-500-Unternehmen die Ergebnisse für das 4. Quartal 2024 vorgelegt. Kombiniert mit Schätzungen für die übrigen 64% sind die Gewinne laut FactSet um etwa 13,1% z.Vj gestiegen.
Dienstag: Euroraum-Verbraucherpreise, US-Bauinvestitionen, ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe
Mittwoch: US-Automobilabsatz, Euroraum-Produzentenpreisindex
Donnerstag: Leitzinsentscheid der Bank of England, japanische Haushaltseinkommen, Einzelhandelsumsätze im Euroraum, reale Haushaltseinkommen in Japan
Freitag: US-Arbeitslosenquote, kanadische Arbeitslosenquote
Fokussiert und diversifiziert bleiben
Unabhängig vom Marktumfeld halten wir es für sehr wichtig, dass Investoren stark nach Assetklassen diversifizieren. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Investmentberater können Sie dazu beitragen, dass Ihr Portfolio angemessen diversifiziert ist und zu Ihren Langfristzielen, Ihrem Zeithorizont und Ihrer Risikobereitschaft passt. Diversifikation garantiert aber keine Gewinne und schützt auch nicht vor Verlusten.
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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research, CNBC.com.