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Niedrigere US-Inflation, schwächerer Konsum

Wirtschaft und Märkte aktuell

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Investment Solutions Group

22. bis 28. Juni 2024

Internationale Aktien legten diese Woche etwas zu, und am Freitagmorgen stieg der S&P 500 zwischenzeitlich auf ein neues Allzeithoch. Die US-Zehnjahresrendite blieb mit 4,26% weitgehend unverändert. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 50 Cent auf 81,80 US-Dollar. Gemessen am CBOE Volatility Index (VIX) ging die Volatilität diese Woche von 13,6 auf 12,3 zurück.

KONJUNKTUR

US-Inflation fällt weiter

Der PCE-Kernindex, das für die Fed wichtigste Inflationsmaß, stieg im Mai nur um 0,1%, doch wurde der Aprilwert von 0,2% auf 0,3% korrigiert. Im Vorjahresvergleich legte der Index nach 2,8% im April nur noch um 2,6% zu. Die Haushaltseinkommen erhöhten sich zwar um ordentliche 0,5%, die Ausgaben aber nur um 0,2%. Ihr Anstieg im April wurde auf 0,1% herunterrevidiert. Aufgrund der nachlassenden Inflation und der niedrigeren Haushaltsausgaben gingen die Anleihenrenditen am Freitagmorgen leicht zurück.

US-Konsum im 1. Quartal weniger stark gestiegen

Am Donnerstag wurde die dritte und letzte Schätzung für das US-BIP im 1. Quartal veröffentlicht. Insgesamt wurde das Wirtschaftswachstum um 0,1 Prozentpunkte auf 1,4% (annualisiert) nach oben korrigiert. Der so wichtige Konsum ist aber nicht wie zunächst geschätzt um 2,5%, sondern nur um 1,5% gestiegen (jeweils annualisiert). Für die Verbraucher könnte es demnach jetzt schwieriger werden. Der Inlandsumsatz legte zwar erneut um ordentliche 2,6% zu, doch war man zunächst von 3,1% ausgegangen. Zusammen mit den moderaten Konsumdaten vom Freitagvormittag spricht viel dafür, dass der Konsum die Wirtschaft jetzt etwas bremst – wie es sich die Fed bei ihren Bemühungen um eine niedrigere Inflation wünscht.

Biden stolpert im Duell gegen Trump

Die erste Fernsehdiskussion der beiden Präsidentschaftskandidaten brachte wenig Konkretes und viele Allgemeinplätze. Umso mehr achtete man auf Stilfragen. Bidens Team hatte gehofft, Bedenken wegen seines Alters und Zweifel an seiner geistigen Präsenz mit der Debatte am Donnerstag ausräumen zu können. Aber weit gefehlt: Der wacklige Auftritt des Amtsinhabers bewirkte genau das Gegenteil. Am Freitagmorgen las man dann Schlag­zeilen wie „Demokraten erwägen, Biden zurückzuziehen“. Umfrageergebnisse und Wettquoten veränderten sich während der Fernsehdiskussion deutlich zugunsten von Trump, Bidens Werte brachen ein.

Erste Runde der französischen Parlamentswahlen am Sonntag

In der ersten Runde der Wahlen zur französischen Nationalversammlung am Sonntag hat das Rechtsbündnis unter Führung des Rassemblement National die meisten Stimmen geholt. Weil aber eine zweite Wahlrunde folgt, ist die Sitzverteilung nicht leicht zu prognostizieren. Kurz vor den Wahlen zeigen sich Risse im neuen Linksbündnis, dem Nouveau Front Populaire (NFP), was Prognosen noch schwieriger macht. Für den NFP kandidiert auch der frühere Präsident François Hollande. Er deutete an, bei unklaren Mehrheitsverhältnissen die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit zu versuchen. Präsident Macron warnte diese Woche, dass der politische Extremismus einen Bürgerkrieg auslösen könne.

Weniger, aber größere Übernahmen Anfang 2024

Weltweit betrug das Fusions- und Übernahmevolumen in der ersten Jahreshälfte 2024 1,5 Billionen US-Dollar. Mehr Fusionen in den USA, vor allem aber mehr Großfusionen, glichen die geringere Gesamtzahl aus. Laut  LSEG war das Volumen abgeschlossener Transaktionen um 22% höher als vor einem Jahr, während die Zahl der Fusionen und Übernahmen um 25% zurückging. Das Volumen kleinerer Firmenübernahmen (mit Kaufpreisen von höchstens 500 Millionen US-Dollar) verringerte sich um 13%.

Yen fällt weiter

Diese Woche war der Yen so schwach wie zuletzt 1986. Das japanische Finanzministerium drohte daraufhin mit Interventionen wie zuletzt Ende April und Anfang Mai. Am Freitagmorgen kostete 1 US-Dollar in Tokio 161,27 Yen. Nach dem diese Woche veröffentlichten Protokoll der Junisitzung der Bank of Japan könnten die Zinsen schon am 31. Juli erhöht werden, zumal der schwache Yen die Importpreise und damit die Inflation steigen lässt. Die japanischen Inflationserwartungen sind so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr; nach der Break-even-Rendite zehnjähriger inflationsindexierter Anleihen liegen sie nur noch knapp unter 1,6%.

KURZ GEFASST

Wie die Fed am Mittwoch mitteilte, haben die 31 größten US-Banken (mit Aktiva über 100 Milliarden US-Dollar) ihre jährlichen Stresstests bestanden. Bei einer hypothetischen Rezession würde die Tier-1-Eigenkapitalquote der 31 Institute auf 9,9% fallen und damit noch immer deutlich über dem geforderten Mindestwert von 4,5% liegen. Für die Stresstests wurden dieses Jahr ein 40-prozentiger Rückgang der Gewerbeimmobilienpreise, ein deutlicher Anstieg der leerstehenden Büroflächen und ein 36-prozentiger Hauspreisrückgang angenommen. Außerdem unterstellte man einen Anstieg der Arbeitslosenquote um fast 6,5 Prozentpunkte auf 10% und einen entsprechend starken BIP-Rückgang.

Nach einer Entscheidung des amerikanischen Supreme Court vom Donnerstag darf die Wertpapieraufsichtsbehörde SEC Betrugsvorwürfe nicht mehr vor eigenen Gerichten verhandeln. Nach der höchstrichterlichen Entscheidung hat jeder das Recht, sich bei einem Betrugsvorwurf mit zivilrechtlichen Schadensersatzforderungen einem Bundesgericht mit einer Jury zu stellen.

Im Mai stiegen die japanischen Einzelhandelsumsätze um 3% z.Vj. und übertrafen damit die Erwartungen von 2%. Grund war die höhere Nachfrage nach Autos.

Ebenfalls im Mai sind die Verkäufe amerikanischer Neuimmobilien um 11,3% z.Vm. auf annualisiert 619.000 zurückgegangen. Zuvor waren schon die Verkäufe von Bestandsimmobilien drei Monate in Folge gefallen. Die schwebenden Hausverkäufe gingen um 2,1% z.Vm. zurück. Wegen der hohen Preise und Hypothekenzinsen warten zurzeit so viele neue Eigenheime auf einen Käufer wie seit 2008 nicht mehr.

Wegen der überraschend hohen Inflation in Kanada und Australien fragen sich Anleger, ob der weltweite Inflationsrückgang stockt. Die kanadischen Verbraucherpreise sind im Mai unerwartet um 2,9% z.Vj. gestiegen (nach 2,7% im April). In Australien nahm die Inflation ebenfalls zu, von 3,8% auf 4% z.Vj.

Der niederländische Premierminister Mark Rutte wird neuer NATO-Generalsekretär. Am 1. Oktober folgt er dem Norweger Jens Stoltenberg.

Nach vorläufigen Schätzungen sind die Bestellungen langlebiger Güter in den USA im Mai um 0,1% gestiegen, obwohl man mit 0,5% Rückgang gerechnet hatte. Der Anstieg im April wurde allerdings von 0,6% auf 0,2% herunterkorrigiert. Die Investitionsgüterbestellungen (ohne Verteidigung und Flugzeuge) gingen um überraschend starke 0,5% zurück.

Zwei amerikanische Bundesgerichte blockierten am Montag Teile von Präsident Bidens Plänen zur Rückzahlung von Studierendenkrediten.

Die Schweizerische Nationalbank ernannte ihren Vize Martin Schlegel zum neuen Chef. Er folgt am 1. Oktober auf Thomas Jordan.

Michelle Bowman, die wohl schärfste Falkin der Fed, sagte, dass sie dieses Jahr nicht mehr mit Zinssenkungen rechne.

Kanada führte erste Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge ein.

Nach den revidierten Zahlen von Freitag ist das britische BIP im 1. Quartal um 0,7% gestiegen. Zunächst hatte man 0,6% geschätzt. Damit war Großbritannien im 1. Quartal das wachstumsstärkste G7-Land.

Der Internationale Währungsfonds nannte die US-Wirtschaft am Donnerstag stabil, dynamisch und anpassungsfähig. Er warnte aber, dass die nach wie vor steigende Schuldenstandsquote dringend wieder fallen und etwas gegen das chronische Haushaltsdefizit getan werden müsse. Es sei ein Zeichen für anhaltende wirtschaftspolitische Ungleichgewichte.

Am Donnerstag nominierten die EU-Staats- und Regierungschefs Ursula von der Leyen für eine zweite Amtszeit als Kommissionspräsidentin. Jetzt muss das europäische Parlament sie bestätigen.

NÄCHSTE WOCHE

Nach der ersten Runde der französischen Parlamentswahlen am Sonntag wird am Donnerstag in Großbritannien ein neues Unterhaus gewählt. Man rechnet mit einer großen Mehrheit für Labour. Schon am Montag werden die neuen Einkaufsmanagerindizes (PMIs) für das Verarbeitende Gewerbe bekannt gegeben, gefolgt von den Dienstleistungs-PMIs am Mittwoch. Die Euroraum-Inflation wird am Dienstag veröffentlicht. Wegen des Unabhängigkeitstages bleiben die US-Börsen am Donnerstag geschlossen. Freitag folgt der US-Arbeitsmarktbericht für den Juni.



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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research, CNBC.com.

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