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Gute US-Arbeitsmarktdaten machen Hoffnungen auf schnelle Zinssenkungen zunichte

Wirtschaft und Märkte aktuell

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Investment Solutions Group

1. bis 7. Juni 2024

Internationale Aktien notierten am Freitag knapp unter ihren Rekordhochs wenige Tage zuvor. Die US-Zehnjahresrendite fiel um 7 Basispunkte auf 4,43%, lag nach den guten US-Arbeitsmarktdaten aber deutlich über dem Wochentief von etwa 4,27%. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich um 2 US-Dollar auf 75,85 US-Dollar. Gemessen am CBOE Volatility Index (VIX) ging die Volatilität diese Woche von 13,6 auf 12,7 zurück.

KONJUNKTUR

US-Arbeitsmarkt heizt sich wieder auf

Etwa einen Monat lang hatte die Angst vor einer Überhitzung der US-Wirtschaft immer weiter nachgelassen. Wegen uneinheitlicher Daten und des schwächeren Konsums rechnete man mit einer weichen Landung, aber nicht mit einer Rezession. Doch mit dem Arbeitsmarktbericht vom Freitag kamen Zweifel auf. Im Mai wurden in den USA 272.000 neue Stellen geschaffen, deutlich mehr als die Konsensprognose von 180.000, und die Zahlen für März und April wurden nur leicht um 15.000 nach unten korrigiert. Auch die Löhne stiegen überraschend stark, um 0,4% z.Vm. und 4,1% z.Vj. Offensichtlich wachsen auch die Einkommen noch immer kräftig, auch wenn die Arbeitslosenquote von 3,9% auf 4% stieg. Schnell war man sich an den Märkten einig, dass die Zinsen dieses Jahr nicht wie bislang erwartet zweimal, sondern nur einmal gesenkt werden.

EZB senkt, aber Zinsentwicklung bleibt unklar

Am Donnerstag hat die EZB ihren Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf 3,75% gesenkt. Allerdings hob sie ihre Inflationsprognose für Ende 2024 von 2,3% auf 2,5% und ihre Wachstumsprognose von 0,6% auf 0,9% an. Die Notenbank rechnet weiter mit Preisauftrieb durch einen starken Lohnanstieg und geht davon aus, dass die Inflation auch im neuen Jahr über dem Zielwert liegt. Weitere schnelle Zinssenkungen werden dadurch unwahrscheinlich. Am Markt rechnet man jetzt mit einer zweiten Senkung im Herbst und schätzt die Wahrscheinlichkeit einer dritten Senkung noch in diesem Jahr auf etwa 75%.

Überraschende Wahlergebnisse in den Emerging Markets

Südafrika, Mexiko und Indien haben in den letzten Tagen gewählt, und die Ergebnisse waren überraschend. In Südafrika kam der ANC nur auf erstaunlich schwache 40% und verlor erstmals seit dem Ende der Apartheid 1994 die absolute Mehrheit. Jetzt versucht man bis zum Ende der Frist am 16. Juni eine Koalition zu bilden. In Mexiko dürfte die regierende Morena-Partei zwar eine Zweidrittelmehrheit im Abgeordnetenhaus gewonnen haben, hat sie im Senat aber vermutlich knapp verpasst. Mit Zweidrittelmehrheiten in beiden Kammern könnte die gewählte Präsidentin Claudia Sheinbaum die Verfassung ändern, was Anleger nervös gemacht hat. In Indien prognostizierten die recht ungenauen Nachwahlbefragungen einen Erdrutschsieg der BJP von Premierminister Narendra Modi. Nach den endgültigen Zahlen verfehlte sie aber die Mehrheit und muss, um an der Macht zu bleiben, ebenfalls eine Koalition bilden. Seit den Wahlen schwankten indische Aktien um fast 8,5%. Nach den Nachwahlbefragungen legten sie zunächst kräftig zu, um nach Bekanntgabe der Ergebnisse stark einzubrechen. Alles in allem gewannen sie am Ende einer turbulenten Woche etwa 3,4%.

KURZ GEFASST

Als erste G7-Notenbank hat die Bank of Canada ihren Leitzins gesenkt, um 25 Basispunkte auf 4,75%. Notenbankchef Tiff Macklem stellte für den Fall eines Inflationsrückgangs weitere Zinssenkungen in Aussicht, allerdings eher maßvolle.

S&P Global Ratings hat das französische Länderrating Ende letzter Woche von AA auf AA- gesenkt. Die Agentur rechnet nicht mehr mit einem Rückgang der Staatsschuldenquote bis 2027, sondern fürchtet jetzt einen Anstieg. Wegen der Herabstufung wurde auch das Rating der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) auf AA- verringert.

Nach Monaten des Zögerns aufgrund des Widerstands in der eigenen Partei unterzeichnete US-Präsident Biden am Dienstag ein Dekret, nach dem illegale Einwanderer kein Asyl mehr beantragen können und stattdessen abgeschoben werden sollen. Bislang hatte Biden argumentiert, dass ihm für eine solche Maßnahme ein parlamentarisches Mandat fehle.

Die OPEC+ teilte diese Woche mit, dass sie die Normalisierung der Ölförderung über einen längeren Zeitraum strecken wolle als bislang erwartet. Der Ölpreis fiel aber aufgrund von Konjunkturzweifeln kräftig. Erstmals seit Februar kostete das Barrel Brent jetzt weniger als 80 US-Dollar.

Nach dem Job Openings and Labor Turnover Survey des US-Bureau of Labor Statistics gab es im April nur 8,06 Millionen offene Stellen, gegenüber (nach unten korrigierten) 8,36 Millionen im März. Die Aprilzahl war die niedrigste seit Februar 2021. Nach wie vor kündigten monatlich 2,2% der Arbeitnehmer ihre Stelle, doch fiel der Quotient aus unbesetzten Stellen und Arbeitslosen auf 1,2, den niedrigsten Wert seit fast drei Jahren. Weniger offene Stellen sprechen für eine schwächere Arbeitskräftenachfrage.

Laut US-Handelsministerium haben Amerikaner im 1. Quartal saisonbereinigt und annualisiert Zinsen und Dividenden in Höhe von etwa 3,7 Billionen US-Dollar eingenommen, etwa 770 Milliarden US-Dollar mehr als vor vier Jahren. Manche Volkswirte sehen darin einen Grund für die hartnäckige Inflation.

Die Einkaufsmanagerindizes waren im Mai uneinheitlich. Der wichtige amerikanische Dienstleistungs-PMI hat sich aber kräftig erholt, nachdem er im April unter 50 gefallen war.

Land/Region Verarbeitendes Gewerbe Mai (April) Dienstleistungen Mai (April) Composite Mai (April)

Welt

50,9 (50,3) Anstieg

54,1 (52,7) Anstieg

53,7 (52,4) Anstieg

Euroraum

47,3 (45,7) Anstieg

53,2 (53,3) Rückgang

52,2 (51,7) Anstieg

Großbritannien

51,2 (49,1) Anstieg

52,9 (55) Rückgang

53,0 (54,1) Rückgang

Japan

50,4 (49,6) Anstieg

53,8 (54,3) Rückgang

52,6 (52,3) Anstieg

China

49,5 (50,4) Rückgang

51,1 (51,1) Unverändert

51,0 (51,7) Rückgang

USA (ISM)

48,7 (49,2) Rückgang

53,8 (49,4) Anstieg

K.A.

Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage von American Compass, einem rechtsgerichteten Thinktank, stimmen 85% der Amerikaner der Aussage zu, dass „das Haushaltsdefizit ein ernstes Problem ist und das Land zu noch einschneidenderen Maßnahmen greifen muss, um es zu lösen“. 72% derer, die sich als überzeugte Republikaner bezeichnen, sprachen sich für Steuererhöhungen zur Verringerung des Defizits aus.

In ihrem ersten Fernsehduell vor den Unterhauswahlen am 4. Juli diskutierten der britische Premierminister Rishi Sunak und sein Herausforderer Keir Starmer von der Labour Party am Dienstag in Manchester eine Stunde lang. Nach einer Blitzumfrage von YouGov hat Sunak das Duell knapp gewonnen; 51% sahen ihn als Sieger, für 49% lag Starmer vorn. Sunak versprach Steuersenkungen, sichere Renten und weniger Einwanderung. Starmer sagte, dass er das Chaos und die Zwietracht der letzten 14 Jahre beenden wolle.

Russlands Präsident Wladimir Putin erklärte diese Woche, dass es für sein Land egal sei, wer die amerikanischen Präsidentschaftswahlen gewinnt. Außerdem bezeichnete er den Prozess gegen Ex-Präsident Donald Trump als politisch motiviert. Am Mittwoch warnte Putin Deutschland, dass der Einsatz von an die Ukraine gelieferten Waffen gegen russische Ziele ein „gefährlicher Schritt“ sei. Moskau könnte im Gegenzug anderen Ländern Langstreckenwaffen liefern, um westliche Ziele anzugreifen.

Im 1. Quartal ist die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA nur um 0,2% statt wie zunächst angenommen um 0,3% gestiegen. Der Anstieg der von der Fed genau beobachteten Lohnstückkosten wurde von 4,7% auf 4% nach unten korrigiert.

Japans Notenbankchef Kazuo Ueda nannte eine Verringerung der enormen Anleihenkäufe der japanischen Notenbank am Donnerstag „sinnvoll“. Mit Zinserhöhungen wolle man aber vorsichtig sein.

Am Donnerstag begannen die Wahlen zum europäischen Parlament, die am Sonntag enden. Nach aktuellen Umfragen dürften die Parteien der Mitte ihre Mehrheit verteidigen. Man rechnet aber auch mit Zugewinnen rechter Populisten.



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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research, CNBC.com.

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