decorative

Demokratie für alle: L. Sherman Adams

Seit L. Sherman Adams 1924 Treuhänder wurde, hatte er stets die Interessen der Privatanleger im Blick. Bei MIT setzte er sich für die damals völlig neue Möglichkeit der Anteilsscheinrückgabe und einen offenen Dialog zwischen den Treuhändern ein.

Einer der ersten Treuhänder des Massachusetts Investors Trust (MIT), L. Sherman Adams, hatte entscheidenden und langfristigen Einfluss auf das Wachstum des Unternehmens. Er begründete die Kultur der Zusammenarbeit und die Kundenorientierung, für die MFS® heute bekannt ist. Weil Adams sich vorbehaltlos für die Interessen von Privatanlegern einsetzte, entstand mit MIT das demokratischste Anlagevehikel, das die Welt je gesehen hatte.1

Adams kam im Sommer 1924 ins Unternehmen, kurz nach der Auflegung von MIT2 und damit nach der offiziellen Gründung. Damals ignorierte die Investmentbranche konsequent die Angst vieler Durchschnitts­amerikaner vor Geldanlagen und Finanzmärkten. Adams erkannte, dass MIT dem entgegenwirken konnte – und dass der neue Fonds Kleinanlegern den nötigen Marktzugang ermöglichte, um mit Aktien langfristig Vermögen aufzubauen. Durch die Kombination aus professionellem aktivem Management, diversifizierten Investitionen und der damals revolutionären Möglichkeit der Anteilsscheinrückgabe – sodass man seine Anteile jederzeit problemlos an den Fonds zurückverkaufen konnte –3, 4 bot MIT Privatanlegern mit nur einem einzigen dynamischen Fonds Marktzugang und Liquidität in einem damals noch nicht bekannten Umfang.5

In intensiven Gesprächen mit den anderen Treuhändern bestand Adams darauf, die Anteilsscheinrückgabe auszuarbeiten und zu ermöglichen.6 Am 25. September 1924 wurde sie offiziell eingeführt.7 Für die Investmentwelt war das eine Revolution. Erstmals konnten Investoren Fondsanteile nach eigenem Belieben problemlos kaufen oder verkaufen.8 Ohne Adams’ Konzept und seinen festen Glauben an dessen Nutzen hätte diese bahnbrechende Innovation vermutlich nicht bis heute überlebt.

 

Durch die Kombination aus professionellem aktivem Management, diversifizierten Investitionen und der damals revolutionären Möglichkeit der Anteilsscheinrückgabe – sodass man seine Anteile jederzeit problemlos an den Fonds zurückverkaufen konnte – bot MIT Privatanlegern mit nur einem einzigen dynamischen Fonds Marktzugang und Liquidität in einem damals noch nicht bekannten Umfang.


Adams war es auch in späteren Jahren wichtig, was Privatanlegern am meisten nutzen würde. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Einzelwertauswahl für den Fonds und stellte ein diversifiziertes Portfolio zusammen, „das die gesamte US-Industrie abdeckt“.9, 10 Adams wusste, dass er das Vertrauen der Anteilseigner nur durch Offenheit gewinnen könnte. Deshalb vertrat er die damals radikale Idee, dass MIT transparente Anlageberichte veröffentlichen solle, mit allen Fondspositionen und anderen Einzelheiten zum Geschäft. Kaum ein Manager war damals bereit, Investoren solche Informationen zur Verfügung zu stellen.11

Für Adams und die anderen Treuhänder hatten Diversifikation, Liquidität, konservatives Portfoliomanagement und Transparenz Priorität. Dies war entscheidend dafür, dass MFS den Börsenkrach 1929 und die anschließende Große Depression gut überstand.12 Als das Vertrauen in die Märkte in den 1930ern ins Bodenlose fiel, wuchs das Vertrauen in MFS von Jahr zu Jahr – denn MFS war einer der wenigen sicheren Häfen, durch die Investoren trotz Wirtschaftskrise ihre Finanzen sanieren konnten.13

Als Adams 1952 in den Ruhestand ging,14 hatte sich MIT als größter offener Investmentfonds der Welt etabliert – ganz wesentlich durch Adams’ Kompetenz, Leidenschaft und sein Interesse am finanziellen Erfolg von Privatanlegern. Wie CNBC-Nachrichtensprecher und Marktexperte Bill Griffeth in seinem Buch The Mutual Fund Masters schrieb, machte sein Einfluss auf die Entwicklung von MIT Adams „vielleicht zum Vater des modernen Publikumsfonds.”15



Wichtiger Hinweis: Möglicherweise sind nicht alle hier genannten Fonds in Ihrem Land erhältlich.
 

Anmerkungen

Natalie R. Grow (1977): The ‘Boston-type open-end fund’: Development of a national financial institution 1924–1940, Harvard University, unveröffentlichte PhD oder Masterarbeit, S. 94; H. Lee Silberman (1974): 50 Years of Trust: Massachusetts Investors Trust, 1924–1974, Massachusetts Financial Services, Inc., S. 3–4.
2 Julia A. Wilson (1949): A Story of Progress: On the Twenty-Fifth Anniversary of Massachusetts Investors Trust, Massachusetts Investors Trust.
3 Dwight P. Robinson (1954): Massachusetts Investors Trust: Pioneer in Open-End Investment Trusts, The Newcomen Society in North America, S. 12.
4 MFS Perspective (1999): MFS Turns 75, Ausg. 5, Nr. 1.7, S. 14; Wilson, ebd., S. 10; Silberman, ebd., S. 2.
5 Max Rottersman und Jason Zweig (1994): An Early History of Mutual Funds, Friends of Financial History, Museum of American Financial History, Ausg. 51, S. 15.
Bill Griffeth (1995): The Mutual Fund Masters, Probus Publishing; Silberman, ebd., S. 3.
7 Silberman, ebd., S. 10.
8 Brian J. Hall und Jonathan Lim (2004): Massachusetts Financial Services, Harvard Business School Case Study 902-132.
9 Griffeth, ebd., S. 1–2.
10 Wilson, ebd., S. 16.
11 Wilson, ebd., S. 15–16.
12 C. Willis (1999): Present at the Creation, MF Magazine.
13 Time Magazine (1959): WALL STREET: The Prudent Manhttp://content.time.com/time/subscriber/article/0,33009,811169-1,00.html
14 Grow, ebd., S. 58.
15 Griffeth, ebd., S. 11.
56430.1
close video