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AUTOR

Von Jamie Coleman
Senior Strategist,
Strategy and Insights Group

16. bis 22. November 2024

Internationale Aktien legten diese Woche zu, und die US-Zehnjahresrendite fiel von 4,50% auf 4,41%. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich von 68,10 US-Dollar auf 70,35 US-Dollar. Gemessen an Terminkontrakten auf den CBOE Volatility Index (VIX) stieg die Volatilität von 15 vor einer Woche auf 16,45.

KONJUNKTUR

Größere EZB-Zinssenkungen wahrscheinlicher

Nach den überraschend schwachen vorläufigen Einkaufsmanagerdaten für November fiel der Euro gegenüber dem US-Dollar am Freitagmorgen auf ein Zweijahrestief. Der Industrie-PMI für den Euroraum war von 46 im Oktober auf 45,2 zurückgegangen, der Dienstleistungs-PMI von 51,6 auf 49,2. Der Composite-Index verschlechterte sich dadurch von 50,0 auf 48,1. Jetzt fürchtet man eine stagnierende Wirtschaft und hält eine Zinssenkung um 50 Basispunkte auf der EZB-Ratssitzung am 12. Dezember für wahrscheinlicher. An den Swapmärkten geht man jetzt von einer etwa 45-prozentigen Wahrscheinlichkeit aus, nach 15% vor Veröffentlichung der Zahlen. Weil Trumps Zolldrohungen und die politische Instabilität in Frankreich und Deutschland ebenfalls nichts Gutes verheißen, rechnet man am Markt mit frühzeitigen Maßnahmen der EZB, um die Konjunktur zu stützen und einen zu starken Inflationsrückgang zu verhindern.

Biden macht den Weg frei, Putin eskaliert

US-Präsident Biden erlaubte der Ukraine diese Woche den Einsatz von Langstreckenraketen aus amerikanischer Produktion gegen Ziele tief in Russland. Putin senkte daraufhin die Voraussetzungen für den Einsatz von Kernwaffen. Nach der neuen Doktrin kann Russland sie auch dann einsetzen, wenn das Land einen Angriff nicht nuklearer Staaten mit Unterstützung von Atommächten annimmt. Am Donnerstag erhöhte Russland den Druck auf die Ukraine durch den erstmaligen Beschuss mit einer Langstreckenrakete, die auch einen Atomsprengkopf tragen könnte. Am Mittwoch berichtete Reuters, dass Putin bereit sei, mit Trump über einen Waffenstillstand zu sprechen, sofern die Räumung größerer ukrainischer Gebiete ausgeschlossen sei und die Ukraine auf einen NATO-Beitritt verzichte.

Xi bereit zur Zusammenarbeit mit Trump

Auf der APEC-Gipfelkonferenz in Peru erklärte Chinas Staatschef Xi Jinping am letzten Wochenende seine Bereitschaft, mit der Trump-Administration über die Streitpunkte zwischen beiden Ländern zu sprechen. Xi sagte aber auch, dass China „rote Linien“ habe, die die USA nicht überschreiten sollten. Im Staatsfernsehen war in diesem Zusammenhang von Taiwan, Demokratie, Menschenrechten und der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes die Rede. Trump hat sich im Wahlkampf massiv für Zölle von bis zu 60% auf Importe aus China ausgesprochen. Auf dem anschließenden G20-Gipfel in Brasilien sagte Xi, dass China die strategische Partnerschaft mit Deutschland stärken und enge Beziehungen zur EU aufbauen wolle. Offensichtlich will man sich für den Fall schlechterer Handelsbeziehungen zu den USA absichern.

Williams: Noch ist die Fed nicht so weit

Laut John Williams, New Yorker Fed-Präsident und eines der einflussreichsten Offenmarktausschussmitglieder, ist die Inflation zwar zurückgegangen, aber „das Ziel noch nicht erreicht“. Das sagte Williams in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit Barron’s. Er rechne aber mit einem weiter nachlassenden Preisauftrieb. Die Federal Funds Rate würde sich noch mehr dem neutralen Niveau nähern und in einem Jahr niedriger sein als heute. Optimistisch war Williams für die Konjunktur. Das Potenzialwachstum sei mit etwa 2,25% bis 2,50% jetzt höher als vor Corona. Außerdem rechne er 2025 mit einem stabilen Arbeitsmarkt.

KURZ GEFASST

Nach den vorläufigen Zahlen ist der amerikanische Dienstleistungs-Einkaufsmanagerindex (PMI) von S&P Global von 55 im Oktober auf 57 im November gestiegen, und der Index für das Verarbeitende Gewerbe hat leicht von 48,5 auf 48,8 zugelegt. Daraus ergibt sich ein kräftiger Anstieg des Composite Index von 54,1 auf 55,3.

Im jährlichen Stabilitätsbericht warnte die Europäische Zentralbank am Mittwoch vor wachsenden Risiken durch die Staatsverschuldung im Euroraum, zumal die politische Unsicherheit groß und das Wirtschaftswachstum schwach seien. Durch die schon jetzt hohe Schuldenlast könnten manche Mitgliedsländer nur unzureichend auf externe Schocks reagieren, so die EZB.

Trump hat Howard Lutnick, CEO von Cantor Fitzgerald und einer der beiden Chefs seines Übergangsteams, als Handelsminister nominiert. Lutnick war auch für das Finanzministerium im Gespräch. Im Handelsministerium wird er entscheidenden Einfluss auf die Zollpolitik haben.

Die Deutsche Bundesbank berichtete, dass die Löhne im 3. Quartal so stark gestiegen seien wie seit 30 Jahren nicht mehr. Die Tariflöhne seien jetzt um 8,8% höher als vor einem Jahr. Dennoch rechnet die Bundesbank mit einer anhaltend schwachen deutschen Wirtschaft.

Marine Le Pen, Fraktionschefin des Rassemblement National (RN), drohte damit, der Regierung von Michel Barnier das Vertrauen zu entziehen, wenn er ihr beim Haushalt nicht entgegenkäme.

Am Donnerstag legte Kanadas Premier Justin Trudeau, der in den Meinungsumfragen hinten liegt, ein Mini-Konjunkturpaket zur Unterstützung hoch verschuldeter Haushalte vor. Kanadier mit unter 150.000 kanadischen Dollar Einkommen sollen zwei Monate lang 250 Dollar Finanzhilfen bekommen und keine Mehrwertsteuer auf Fertiggerichte, Bier und Wein, Kinderkleidung, Windeln und Spielzeug bezahlen müssen. All das dürfte etwa 6,3 Milliarden Dollar kosten.

Japans Notenbankchef Kazuo Ueda sagte am Donnerstag, dass die Notenbank die möglichen Folgen eines schwachen Yen bei ihren Inflationsprognosen berücksichtige, Währungsstabilität aber nicht Teil ihres Mandats sei. Der Yen wertete daraufhin auf, obwohl die Märkte die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Dezember noch immer auf 50:50 schätzen.

Gary Gensler, der von Präsident Biden ernannte Chef der US-Börsenaufsicht, erklärte seinen Rücktritt zum 20. Januar 2025, dem Tag von Trumps Amtseinführung.

Die Verkäufe amerikanischer Bestandsimmobilien stiegen im Oktober um 3,4%. Im September waren sie noch um 1,3% gefallen.

Der Bitcoin legte weiter kräftig zu und kostete diese Woche 99.500 US-Dollar.

Ein Kunstwerk, bestehend aus einer mit Klebeband an einer Wand befestigten Banane, erzielte bei einer Auktion am Mittwoch 6,24 Millionen US-Dollar. Kritiker sehen darin ein Zeichen für irrationale Übertreibungen.

Aufgrund steigender Energiepreise legte die britische Inflation im Oktober wieder zu. Die Preise stiegen um 0,6% z.Vm. und 2,3% z.Vj. Im September waren sie gegenüber dem Vormonat gar nicht und gegenüber dem Vorjahr um 1,7% gestiegen.

In den USA wurde Gautam Adani, Gründer der indischen Adani Group, wegen Bestechung angezeigt. Außerdem wurden zivilrechtliche Forderungen gegen ihn erhoben. Das führte zu leichten Abflüssen aus indischen Aktien.

Bei der Durchtrennung zweier Glasfaserkabel in der Ostsee, zwischen Schweden und Litauen sowie Finnland und Deutschland, geht man von russischer Sabotage aus.

Die engen Spreads könnten überdecken, dass die Kreditkosten der Unternehmen trotz allem hoch und die Unternehmensfinanzen entsprechend angespannt sind, schreibt S&P Global Ratings. Eine Preisblase bei amerikanischen Unternehmensanleihen sei denkbar.

Im Oktober sind die kanadischen Verbraucherpreise mit 2% z.Vj. überraschend stark gestiegen. Eine Zinssenkung der Bank of Canada um 50 Basispunkte am 11. Dezember wird damit unwahrscheinlicher.

NÄCHSTE WOCHE

Am Donnerstag sind die amerikanischen Märkte wegen Thanksgiving geschlossen. Zu den wichtigsten US-Daten zählen am Mittwoch das revidierte BIP für das 3. Quartal, die Bestellungen langlebiger Güter und der PCE-Preisindex, der letzte noch fehlende Inflationsindikator für diesen Monat. Am Freitag folgen der vorläufige Verbraucherpreisindex für den Euroraum sowie das kanadische BIP im 3. Quartal.

 

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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research, CNBC.com.

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