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Global Infrastructure: Eine attraktive Aktienanlage

In dieser Zusammenfassung zeigen wir, warum sich Investoren mit Infrastruktur befassen sollten. Erfahren Sie mehr über langfristige Anlagechancen und den Unterschied zwischen börsennotierten und nicht börsennotierten Infrastrukturinvestments.

Autoren

Vishal Hindocha
Global Head of Sustainability Strategy

Florence Taj
Equity Portfolio Manager

Die Assetklasse Global Infrastructure könnte in vielen Portfolios unterrepräsentiert sein – zu Unrecht, wie wir meinen. Strukturelle Veränderungen wie Energiewende, Diversifikation von Lieferketten und Reshoring zwingen Unternehmen und Länder zu hohen Investitionen in Modernisierung und Ausbau ihrer Infrastruktur.

Die Energiewende schafft Wachstumschancen in Industrieländern und Emerging Markets gleichermaßen. Durch erneuerbare Energien verändert sich die Elektrizitätserzeugung. Große zentrale Kraftwerke könnten Platz machen für dezentralere Wind- und Solarparks, die nicht nur ans Netz, sondern auch direkt an Unternehmen und Wohnhäuser angeschlossen werden. All das stellt das Elektrizitätsnetz vor Herausforderungen. Zugleich steigt die Stromnachfrage – durch Elektromobilität ebenso wie durch Unternehmen, die etwas gegen ihre CO2-Emissionen tun müssen. All das sorgt für Innovationen und attraktive Wachstumschancen im früher oft als langweilig und statisch verrufenen Infrastruktursektor.

Wir bevorzugen stabile, berechenbare Unternehmen

Uns interessieren Aktien, die unabhängig von der Konjunktureinschätzung gut abschneiden; schließlich sind Richtung und Zeitpunkt von Leitzinsänderungen nicht leicht zu prognostizieren. Wichtig sind uns fundamentale, strukturelle und langfristige Faktoren. Außerdem müssen wir davon überzeugt sein, dass ein Unternehmen seine Geschäftsziele erreicht.

Besonders wichtig sind uns bei Unternehmen Stabilität und Berechenbarkeit. Daher bevorzugen wir Firmen mit vielfältigen Aktiva und neuen Wachstumspotenzialen; Firmen mit hohen Renditen bei hohen Schulden interessieren uns nicht. Da unsere bevorzugten Unternehmen meist aus regulierten Branchen stammen, sollten sie in Ländern mit einem vernünftigen und berechenbaren Regulierungsrahmen tätig sein. Übermäßig gute Geschäftsergebnisse rufen meist die Aufsichtsbehörden auf den Plan, handelt es sich doch mitunter um Monopolgewinne. Wir legen deshalb Wert auf faire und dauerhafte Erträge. Auch müssen wir Nachhaltigkeits-, Corporate-Governance- und Arbeitsschutzthemen genau verstehen.

Eine unserer größeren Portfoliopositionen ist Iberdrola aus Spanien. Der Konzern betreibt weltweit Netze und Kraftwerke und erzeugt erneuerbare Energien. Hinzu kommen viele Projekte in der Planungsphase, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen, meist in den Bereichen erneuerbare Energien und Elektrizitätsnetze. Wegen der derzeitigen und geplanten Aktivitäten von Iberdrola erwarten wir stetiges Langfristwachstum.

Vermeiden wollen wir Risiken durch Stranded Assets, also Unternehmensaktiva, die die Energiewende obsolet macht. Deshalb halten wir uns bei Firmen mit umweltschädlichen Aktivitäten wie der Ölgewinnung aus kanadischem Ölsand zurück. Zwar garantiert die derzeitige Regulierung Erträge unabhängig von der Fördermenge, doch ist der langfristige Wert der einschlägigen Aktiva fraglich. Ebenso zurückhaltend sind wir bei Gasnetzbetreibern. Gas kann bei der Energiewende als Brückentechnologie dienen und ist aus unserer Sicht auch die beste Ausweichlösung, wenn die Sonne nicht scheint und es windstill ist. Allerdings verbessert sich die Batterietechnologie, und Unternehmen modernisieren ihre Netze, sodass sie statt Erdgas auch Wasserstoff transportieren können. Das weckt Zweifel am langfristigen Gasbedarf.

Börsennotiert oder nicht: Ähnliche Aktiva, aber unterschiedliche Profile

Den meisten Anlegern fällt es schwer, in Infrastruktur zu investieren, erfordert es doch besondere Voraussetzungen. Institutionelle Investoren wie Privatanleger nutzen daher vor allem Fonds, börsennotierte wie nicht börsennotierte. Beide Fondsarten investieren ähnlich, doch sind die Anlageprofile und die Gebührenstrukturen sehr unterschiedlich.

Bei nicht börsennotierten Fonds sind Anleger oft lange Zeit gebunden. Üblich ist eine Gebührenstruktur wie bei Private Equity mit 2% Basisvergütung zuzüglich 20% des Mehrertrags gegenüber einer Benchmark. Meist sind solche Fonds sehr konzentriert. Sie können daher bei ihren Anlagen wählerischer sein, doch kann das auch zu höheren Risiken führen – wenn sich etwa die aufsichtsrechtlichen Vorschriften oder auch die Fondsaktiva ändern. Um hohe Eigenkapitalrenditen zu erzielen, nehmen solche Fonds meist viel Fremdkapital auf und konzentrieren sich auf sehr reife Aktiva, deren Cashflows in der Regel am höchsten sind. Da nicht börsennotierte Fonds in Ermangelung von Marktpreisen meist interne Bewertungsmodelle verwenden, sind ihre Erträge weniger transparent. Sie sind aber oft auch weniger volatil als börsennotierte Fonds, die sich mehr wie der Aktienmarkt entwickeln.

Börsennotierte Infrastrukturanlagen sind Aktien börsennotierter Unternehmen, die wesentliche Infrastruktur bereitstellen. Trotz aller Unterschiede haben sie etwas gemeinsam – langfristige Verträge und einen stabilen Regulierungsrahmen. Oft sind ihre Einnahmen inflationsindexiert. Das Anlageuniversum ist sehr vielfältig. Versorger machen etwa 50% des FTSE Global Core Infrastructure 50/50 Index aus, etwa 20% entfallen auf Industriewerte (meist aus dem Transportbereich, beispielsweise Straßen-, Eisenbahn-, Flughafen- und Hafenbetreiber). Der Rest verteilt sich auf Energie und Telekommunikation. 

Börsennotierte und nicht börsennotierte Anlagen kombiniert

Börsennotierte Infrastrukturfonds investieren in börsennotierte Unternehmen. Sie sind liquider und transparenter, kurzfristig aber auch volatiler. Nach unseren Analysen sind ihre Erträge nach Gebühren langfristig ähnlich hoch wie die der nicht börsennotierten Pendants. Der Vorteil börsennotierter Anlagen ist ihre größere Diversifikation mit einer weltweiten Marktkapitalisierung von 3 Billionen US-Dollar. Die Gebührenstruktur ist eher wie bei einem klassischen Aktienfonds, also wesentlich günstiger und mit der Möglichkeit eines jederzeitigen Verkaufs. Hinzu kommt, dass börsennotierte Unternehmen oft günstiger bewertet sind. Das liegt daran, dass die nicht börsennotierten Fonds oft über sehr viel nicht investiertes Kapital verfügen und daher starkes Interesse an großen Investitionen haben. Entsprechend intensiv ist der Bieterwettbewerb. Bewertungsarbitrage zwischen börsennotierten und nicht börsennotierten Anlagen kommt durchaus vor, da ähnliche börsennotierte Aktiva günstiger zu haben sind.

Angesichts solcher grundlegender Unterschiede sollten sich Anleger genau überlegen, wie sie in Infrastruktur investieren wollen. Interessant kann eine Kombination aus börsennotierten und nicht börsennotierten Anlagen sein. Global Infrastructure ist eine enorme Langfristchance, mit der sich jeder Anleger genau befassen sollte.

Wir freuen uns darauf, mit Ihnen über wichtige Nachhaltigkeitsthemen zu sprechen. Unter allangles@mfs.com helfen wir Ihnen gerne weiter. 

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